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Salzbehandlung bei Fischen: Erste Hilfe mit Kochsalz

Salz ist seit jeher ein vielseitiges Medikament für Fische. Wenn die Schleimhäute getrübt sind, der Fisch nicht mehr isst oder Kiemenprobleme hat, kann eine Salzbehandlung Wunder wirken.

Salz ist nicht gleich Salz. Für die Behandlung wird Kochsalz ohne Jod und Fluorid benötigt. Alternativ eignen sich Meersalz oder spezielle Präparate gegen Ektoparasiten, die zumeist ebenfalls auf reinstem Natriumchlorid basieren. In einer Salzlösung können Süßwasserfische kurzzeitig oder langfristig baden, je nach gewünschtem Ergebnis. Man sollte aber immer mit Bedacht darangehen und eine Salzbehandlung nicht präventiv vornehmen.

Der Einsatz von Salz bei Fischen

Für Kurzzeitbäder wird das Salz nicht ins Aquarium oder in den Teich gegeben, sondern in ein Extra-Becken oder Gefäß. Darin schwimmen die Fische tatsächlich nur kurze Zeit, üblich sind 10 – 20 Minuten. Kurzzeitbäder können mehrmals wiederholt werden. Bei einem Langzeitbad wird das Salz direkt im Becken angewandt. Das wirkt sich allerdings in der Regel negativ auf die Pflanzen und die Technik aus. Außerdem wird Salz nicht abgebaut, sondern nur durch mehrfache Wasserwechsel reduziert. Es bietet sich also an, eigens für die Salzbehandlung Quarantänebecken herzurichten. Daran sieht man schon: Eine dauerhafte Salzbehandlung bei Fischen ist nicht notwendig oder sinnvoll. Wenn ein Fisch ständig eine solche Hilfe benötigt, sollte man vielmehr den Ursachen auf den Grund gehen. Ist der Fisch aber bereits angeschlagen, hilft ein Salzbad bei der Regeneration.

Die Wirkung von Salzbädern

Während der Salzbehandlung wird der Fisch einer erhöhten Salzkonzentration ausgesetzt. Das reizt seine Schleimhaut und regt sie zu einer stärkeren Schleimbildung an. Der frische Schleim entfernt Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten und bildet eine intakte Schutzschicht. Das wirkt sich auch positiv auf die Atmung aus. Der Fisch stabilisiert sich. Die Salinität, also der Salzgehalt im Wasser, wirkt ihrerseits keimhemmend. Sie hemmt das Wachstum der Störenfriede und kann sie bei ausreichender Dosierung auch vollständig abtöten. Das Salzbad ist vor allem bei Süßwasserfischen interessant, leben Meerwasserfische doch ohnehin in salzigem Meerwasser. Die Salzbehandlung wirkt auf Süßwasserfische entwässernd. Weil ihre Zellen salziger sind als das umgebende Wasser, dringt es stetig in sie ein. Kehrt man das Verhältnis um, kann dies einem Wasserbauch vorbeugen. Die übliche Wasserausscheidung zehrt an den Energiereserven der Fische, die im Krankheitsfall stark angegriffen sind. Das Salzbad entlastet die Nieren und damit den Fisch. Er kann sich besser erholen, was sich zum Beispiel in einer schnelleren Wundheilung äußert.

Wann ist eine Salzbehandlung sinnvoll?

Eine Salzbehandlung wirkt schnell. Wenn ein Fisch auffällig träge wird oder andere Krankheitsvorzeichen aufweist, ohne dass sie eindeutig zuordenbar wären, kann man ihm damit schnell Erste Hilfe leisten. Sind eindeutige Krankheiten zu erkennen, sollte man von einer Salzbehandlung absehen. Vereinzelt kann aber auch dann noch ein kurzzeitiges Bad Linderung verschaffen, zum Beispiel bei der Weißpünktchenkrankheit. Natürlich reagiert nicht jeder Fisch gleichermaßen auf Salz. Fische ohne Schuppen vertragen kein Salz. Dazu gehören zum Beispiel Schmerlen. Auch Welse sollte man der Behandlung nicht unterziehen. Grundsätzlich ist es wichtig, vorab zu wissen, woher der kranke Fisch stammt. Europäische Zuchtfische, die an hartes Wasser gewöhnt sind, werden Salz besser vertragen als Wildfänge aus Weichwasserregionen. Man sollte vorsichtig sein, damit die Fische keinen osmotischen Schock erleiden. Bei Langzeitbädern wird der Salzgehalt deshalb zur Sicherheit nur Schritt für Schritt erhöht. Bei der richtigen Anwendung kann eine Salzbehandlung auf natürliche Weise Krankheiten bekämpfen und vorbeugen.

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